Hallo zusammen,
wie bereits in der Vorstellung beschrieben, hab ich mir Ende November 2020 einen Jugendtraum erfüllt und mir eine RSV Mille gegönnt.
Es ist eine RSV Mille ME, Erstzulassung 1999.
Die liebe Mille hat circa. 59 000 km auf der Uhr, technisch einen recht vernachlässigten Stand und eine sehr markante Lackierung, die mir nicht besonders zusagt.
Leider hat sie laut Vorbesitzer auch schon Bodenkontakt gehabt und weist dementsprechende Kampfspuren auf.
Die Optik ist jedoch nur eine Hülle und für mich aktuell noch zweitrangig - viel wichtiger ist mir der technische Zustand
Aufgrund der kalten Temperaturen beim Kauf der Mille hat sich die Probefahrt auf eine kleine Schleichrunde in der Ortschaft beschränkt.
Abgesehen davon kennt ihr es sicher zu gut, wenn man etwas haben möchte und es Liebe auf den ersten Blick ist....
Da wird schon mal über das ein oder andere hinweggesehen
Ganz im Glück bin ich mit meiner Mille dann noch die 130 km auf der Autobahn heimgefahren und habe trotz der eisigen Kälte jeden Meter mit ihr genossen
Meine Pläne waren daher zunächst:
- alles zerlegen, gründlich reinigen und eine Bestandsaufnahme machen
- Kettensatz wechseln
- Ihr einen Satz neue Reifen spendieren
- die originalen Brems- & Kupplungsleitungen gegen Stahlflexleitungen ersetzen
- das originale Rücklicht gegen ein weniger anfälliges LED-Rücklicht ersetzen
- den hinteren Bremslichtschalter gangbar machen oder ersetzen
- einen Ölwechsel inkl. Filterwechsel durchführen
- die etwas lädierten Brems- & Kupplungshebel gegen vtrec-Hebel ersetzen
- die Soziusrasten gegen einen Auspuffhalter ohne Soziusraste ersetzen
- im Sommer die Verkleidung wieder in schönen Lack im Originaldesign hüllen
- bei Gelegenheit Umbau auf das umgekehrte Schaltschema
Soweit also keine besonders gravierende Baustellen.
Somit war über den Winter zunächst einmal Teile hamstern und auf gutes Wetter warten angesagt.
Der plötzliche Frühlingseinbruch am vergangenen Wochenende hat dann glücklicherweise den Winterschlaf der Mille beendet
Dabei haben wir die Mille gleich aus Sicht des Hobbyschraubers kennen gelernt.
Bis auf ein paar Ausnahmen haben wir die oben genannten Wartungs- & Optimierungsarbeiten weitestgehend durchgeführt.
Reifen- & Kettensatzwechsel sind aktuell noch in Arbeit.
Lackierung und Schaltschema werden erst mal hinten angestellt.
Zum Glück war auch noch Zeit für zwei sehr schöne Ausflüge mit der Mille auf unseren Hausrunden
Wie es so oft ist, erkennt man jedoch erst nach längerem Schrauben und Fahren, was sonst noch im Argen ist...
- Beim Schrauben ist mir zunächst aufgefallen, dass der Motor ziemlich stark verölt ist.
Es war gar nicht möglich zu differenzieren, ob es sich hier um ein altes oder frisches "Dreck-Öl-Gemisch" handelt.
Daher wurde erst mal alles sauber geputzt.
Ich werde in nächster Zeit ein Auge darauf haben und habe die Ventildeckeldichtungen im Verdacht...
- Fast alle Schrauben waren jenseits dem vorgegebenen Drehmoment angezogen, sodass es eher als glückliche Fügung erscheint, dass bisher noch keine Schraube abgerissen ist.
Man soll es nicht verschreien - toi toi toi!
- Die Kupplung trennt trotz mehrfachem peniblem Entlüften nur "sauber", wenn der Hebel auf die maximale Entfernung vom Stummel eingestellt ist.
Dabei lässt sich der Hebel jedoch "angemessen stramm" betätigen und fühlt sich beim Kuppeln nicht "matschig" an, wie es bei schlechter Entlüftung typisch wäre.
Es scheint mir eher, als wäre der Hebelweg zu kurz, als dass die Kupplung bei einer anderen Hebeleinstellung trennen könnte.
Hat die Mille eine Kupplungsdruckstange, die in diesem Fall verschlissen im Sinne von eingelaufen sein könnte?
Hat von euch evtl. schon mal jemand ein ähnliches Problem gehabt?
- Die Bremsscheiben rubbeln sehr stark und die Bremskraft ist mies, trotz knackigem Drucktpunkt.
Neue Scheiben und Beläge sind schon bestellt und kommen hoffentlich bald
- Die Radlager sind nicht mehr taufrisch
- Das Lenkkopflager rastet bereits leicht
- Die in Fahrtrichtung linke äußere Schraube an der Vorderachse lässt sich kaum drehen.
Der Weg, um den die Schraube gelöst werden konnte, reichte mit Ach und Krach zum Ausbau des Vorderrads.
Leider waren alle Schrauben der Achsklemmung derart fest angezogen, dass sie sich kaum lösen lassen.
Ob die linke äußere Schraube beim Wiedereinabu des Vorderrads noch abreißt, ist noch ungewiss.
Wir bangen noch um die Gabel und hoffen, dass nicht alles zu spät ist....
In nächster Zeit wird's uns mit der Mille also nicht langweilig.
Hin und wieder dachten wir uns schon mal "porca misera"!
Unterm Strich sind es jedoch alles Krankheiten, auf die wir aufgrund der Laufleistung und des Alters eingestellt waren.
Ich werd' euch gerne von Zeit zu Zeit auf dem Laufenden halten, was sich ergibt
Habt ihr noch Tipps, worauf man bei der ME ganz speziell achten muss?
Jeder Hinweis wird dankend angenommen.
Meinen Respekt an alle, die den Roman bis hierher gelesen haben und schon mal vielen Dank für eure Hilfe!
Liebe Grüße,
Jasi
wie bereits in der Vorstellung beschrieben, hab ich mir Ende November 2020 einen Jugendtraum erfüllt und mir eine RSV Mille gegönnt.
Es ist eine RSV Mille ME, Erstzulassung 1999.
Die liebe Mille hat circa. 59 000 km auf der Uhr, technisch einen recht vernachlässigten Stand und eine sehr markante Lackierung, die mir nicht besonders zusagt.
Leider hat sie laut Vorbesitzer auch schon Bodenkontakt gehabt und weist dementsprechende Kampfspuren auf.
Die Optik ist jedoch nur eine Hülle und für mich aktuell noch zweitrangig - viel wichtiger ist mir der technische Zustand

Aufgrund der kalten Temperaturen beim Kauf der Mille hat sich die Probefahrt auf eine kleine Schleichrunde in der Ortschaft beschränkt.
Abgesehen davon kennt ihr es sicher zu gut, wenn man etwas haben möchte und es Liebe auf den ersten Blick ist....
Da wird schon mal über das ein oder andere hinweggesehen

Ganz im Glück bin ich mit meiner Mille dann noch die 130 km auf der Autobahn heimgefahren und habe trotz der eisigen Kälte jeden Meter mit ihr genossen

Meine Pläne waren daher zunächst:
- alles zerlegen, gründlich reinigen und eine Bestandsaufnahme machen
- Kettensatz wechseln
- Ihr einen Satz neue Reifen spendieren
- die originalen Brems- & Kupplungsleitungen gegen Stahlflexleitungen ersetzen
- das originale Rücklicht gegen ein weniger anfälliges LED-Rücklicht ersetzen
- den hinteren Bremslichtschalter gangbar machen oder ersetzen
- einen Ölwechsel inkl. Filterwechsel durchführen
- die etwas lädierten Brems- & Kupplungshebel gegen vtrec-Hebel ersetzen
- die Soziusrasten gegen einen Auspuffhalter ohne Soziusraste ersetzen
- im Sommer die Verkleidung wieder in schönen Lack im Originaldesign hüllen
- bei Gelegenheit Umbau auf das umgekehrte Schaltschema
Soweit also keine besonders gravierende Baustellen.
Somit war über den Winter zunächst einmal Teile hamstern und auf gutes Wetter warten angesagt.
Der plötzliche Frühlingseinbruch am vergangenen Wochenende hat dann glücklicherweise den Winterschlaf der Mille beendet

Dabei haben wir die Mille gleich aus Sicht des Hobbyschraubers kennen gelernt.
Bis auf ein paar Ausnahmen haben wir die oben genannten Wartungs- & Optimierungsarbeiten weitestgehend durchgeführt.
Reifen- & Kettensatzwechsel sind aktuell noch in Arbeit.
Lackierung und Schaltschema werden erst mal hinten angestellt.
Zum Glück war auch noch Zeit für zwei sehr schöne Ausflüge mit der Mille auf unseren Hausrunden

Wie es so oft ist, erkennt man jedoch erst nach längerem Schrauben und Fahren, was sonst noch im Argen ist...
- Beim Schrauben ist mir zunächst aufgefallen, dass der Motor ziemlich stark verölt ist.
Es war gar nicht möglich zu differenzieren, ob es sich hier um ein altes oder frisches "Dreck-Öl-Gemisch" handelt.
Daher wurde erst mal alles sauber geputzt.
Ich werde in nächster Zeit ein Auge darauf haben und habe die Ventildeckeldichtungen im Verdacht...
- Fast alle Schrauben waren jenseits dem vorgegebenen Drehmoment angezogen, sodass es eher als glückliche Fügung erscheint, dass bisher noch keine Schraube abgerissen ist.
Man soll es nicht verschreien - toi toi toi!

- Die Kupplung trennt trotz mehrfachem peniblem Entlüften nur "sauber", wenn der Hebel auf die maximale Entfernung vom Stummel eingestellt ist.
Dabei lässt sich der Hebel jedoch "angemessen stramm" betätigen und fühlt sich beim Kuppeln nicht "matschig" an, wie es bei schlechter Entlüftung typisch wäre.
Es scheint mir eher, als wäre der Hebelweg zu kurz, als dass die Kupplung bei einer anderen Hebeleinstellung trennen könnte.
Hat die Mille eine Kupplungsdruckstange, die in diesem Fall verschlissen im Sinne von eingelaufen sein könnte?
Hat von euch evtl. schon mal jemand ein ähnliches Problem gehabt?
- Die Bremsscheiben rubbeln sehr stark und die Bremskraft ist mies, trotz knackigem Drucktpunkt.
Neue Scheiben und Beläge sind schon bestellt und kommen hoffentlich bald

- Die Radlager sind nicht mehr taufrisch
- Das Lenkkopflager rastet bereits leicht
- Die in Fahrtrichtung linke äußere Schraube an der Vorderachse lässt sich kaum drehen.
Der Weg, um den die Schraube gelöst werden konnte, reichte mit Ach und Krach zum Ausbau des Vorderrads.
Leider waren alle Schrauben der Achsklemmung derart fest angezogen, dass sie sich kaum lösen lassen.
Ob die linke äußere Schraube beim Wiedereinabu des Vorderrads noch abreißt, ist noch ungewiss.
Wir bangen noch um die Gabel und hoffen, dass nicht alles zu spät ist....
In nächster Zeit wird's uns mit der Mille also nicht langweilig.
Hin und wieder dachten wir uns schon mal "porca misera"!

Unterm Strich sind es jedoch alles Krankheiten, auf die wir aufgrund der Laufleistung und des Alters eingestellt waren.
Ich werd' euch gerne von Zeit zu Zeit auf dem Laufenden halten, was sich ergibt

Habt ihr noch Tipps, worauf man bei der ME ganz speziell achten muss?
Jeder Hinweis wird dankend angenommen.
Meinen Respekt an alle, die den Roman bis hierher gelesen haben und schon mal vielen Dank für eure Hilfe!

Liebe Grüße,
Jasi
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